Lu-Glidz erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das reicht bis hin zur plumpen Kopie der Beiträge. Mein Tipp: Investiert Zeit, Geld und Anerkennung lieber ins Original.

Kürzlich war es - nicht zum ersten Mal - wieder soweit. Mir geriet ein fremder Blog auf den Bildschirm, dessen Inhalte mir seltsam vertraut erschienen. Beim näheren Hinsehen zeigte sich: Da waren Texte zu lesen und Bilder zu sehen, die 1:1 von Lu-Glidz stammten. Der Blog hatte sogar ein Impressum, das sich frech auf das Urheberrecht berief und den Anschein erweckte, als ginge hier alles mit rechten Dingen zu. Ging es aber nicht! Denn der Blogbetreiber hatte keineswegs zuvor bei mir um Erlaubnis gefragt, ob er die Beiträge - mehr als 90 an der Zahl - überhaupt und zu welchen Konditionen auf seinen Seiten übernehmen dürfte. Er bekam eine - trotz des Vergehens recht freundlich aber klar formulierte - Abmahnung, die darin mündete, dass dieser Blog (der Name tut hier nichts zur Sache) wenige Stunden später nur noch mit dem Hinweis "Maintenance mode" zu sehen war. Einige Tage darauf floss auch eine Wiedergutmachungsspende per Paypal.

Es ist schon erstaunlich, dass Dinge bzw. Texte, die im Internet frei verfügbar sind, gerne den Eindruck hinterlassen, man befinde sich in einem kostenlosen Selbstbedienungsladen, in dem das Personal nur für die Ehre arbeitet. Tatsache ist, zumindest bei mir, dass ich Lu-Glidz nicht in dieser über die Jahre stark gewachsenen thematischen Vielfalt und Tiefe bestücken könnte, wenn nur die Ehre im Spiel wäre. Dafür verschlingt ein solcher Blog de facto zu viel Zeit und steht damit in direkter Konkurrenz zu meiner eigentlichen Brötchengebertätigkeit als freier Wissenschaftsjournalist.

Lu-Glidz ist werbe- und kostenfrei verfügbar und soll das auch bleiben. Doch jede Unterstützung von den Lesern ist natürlich gerne gesehen und kommt letztendlich auch allen zugute - in Form von weiteren Berichten, deren Themenmischung, Aktualität und Tiefe andere Blogs und Szene-Medien offenbar auch gerne hätten (s.o.). Aber: Lu-Glidz ist das Original und sollte auch als solches gelesen und gefördert werden.


Blog, Email, Facebook, Twitter

Auf Lu-Glidz kann man übrigens über die verschiedensten Kanäle zugreifen: Man kann den Blog direkt im Internet lesen, man kann sich die neuesten Posts als Email-Abo liefern lassen, man kann Lu-Glidz auf Facebook liken oder per Twitter followen. Zudem stehen jedermann alle Posts aus über 10 Jahren Lu-Glidz frei im Archiv zur Verfügung. Das ist ein großer Schatz an Informationen, der da gehoben werden kann, selbst wenn man als Leser erst in jüngerer Zeit auf Lu-Glidz gestoßen ist.

Die Zugriffszahlen auf Lu-Glidz liegen heute übrigens 30% höher als noch vor einem Jahr, und der Trend weist weiter nach oben. Das ist schön. Die Entwicklung der Fördersummen hinkt diesem Anstieg allerdings deutlich hinterher. Vielleicht trägt ja der eine oder andere Neu- oder Traditionsleser den Wunsch im Herzen, auch mal etwas zurückgeben zu wollen. Nur zu!

Bei früheren Posts mit ähnlicher Botschaft gab es übrigens auch Kommentare von Lesern, die sich - natürlich anonym - über die wiederkehrende "Bettelei" beschwerten. Pikanterweise outeten sich die Urheber damit zugleich als regelmäßige Lu-Glidz-Konsumenten, die also gerne meine Dienste in Anspruch nehmen.

Für mich ist Lu-Glidz keine Bettelei, sondern ein Angebot: als ginge man in einem wohlbestückten Supermarkt einkaufen, dessen Kasse gar nicht besetzt ist, sondern nur eine Spendenbox aufweist, mit dem Hinweis: "Bitte nehmen Sie, was sie wollen, und geben Sie bei Gelegenheit, was es ihnen Wert ist."

Manche gehen halt einfach mit voll bepacktem Wagen durch, deuten nach hinten und sagen kühl: "Er zahlt."

Netterweise gibt es auch Leser, die das eigentliche Prinzip sehr wohl verstanden haben. Ihnen gehört mein Dank; und es sind vor allem sie, für die ich Lu-Glidz mit großer Freude weiter mache. Gäbe es mehr von diesem Kaliber, wären angebliche "Bettel"-Posts übrigens gar nicht mehr nötig.